In der kalten Jahreszeit sind unsere Miniponys in Laufställen und Boxen mit Winterpaddocks untergebracht. In harmonischen Gruppen, können sie je nach Laune im Innen,-oder Außenbereich sein. Vor Zugluft schützen die Windschutzvorhänge an den Eingängen, Kratzbürsten dienen der zusätzlichen Fellpflege und Salzlecksteine dürfen natürlich auch nicht fehlen. Vor einigen Jahren haben wir die Winterpaddocks komplett matschfrei gemacht, die Fallschutzmatten aus Recycling-Gummi haben sich bei der Stallarbeit bereits bewährt. Das ist natürlich nicht notwendig, aber erleichtert das Leben ungemein. Seit Herbst 2016 haben wir im großen Laufstall beheizte Tränkebecken und einen Fressgitter Gang, ein Luxus für uns Menschen, da die Arbeit dadurch erleichtert wird. Ein paar Not-Boxen sind dazugekommen, damit wir flexibel sein können, wenn es notwendig ist. Jedes Jahr ein bisschen mehr Erleichterungen, damit man mehr Zeit mit den Ponies verbringen kann als mit den Stallarbeiten.
Was für eine aufregende und schlaflose Jahreszeit!
Und ich liebe sie, denn nun werden nach und nach die Mini-Pony Fohlen geboren! Dann weiß man endlich, was in ca. 11 Monaten Tragezeit, in den kleinen Plüschkugel herangewachsen ist. Eine unglaubliche Vorfreude versüßt jeden Tag und jede Nacht, auch wenn man schon kaum mehr die Augen offen halten kann
Trotz Kameraüberwachung in den Abfohlboxen und "Fohlen-Alarm", der anschlägt wenn die Stute sich flach auf den Boden legt, verschlafe ich jedes Jahr, wegen großer Übermüdung, das eine oder andere Fohlen. Aber meistens sind mein Mann und ich dabei, wenn uns das Fohlen die Vorderhüfchen entgegenstreckt.
Und wenn es dann wieder vorbei ist und alle Fohlen geboren wurden, ist man einerseits froh, dass man wieder in Ruhe durchschlafen kann, andererseits auch ein bisschen wehmütig, dass man nun wieder 11 Monate auf die nächsten Fohlen warten muss.
Es ist eine wunderschöne Erfahrung in diesem Rythmus leben zu können und nach langem Warten erfahren zu können, ob man im Vorjahr weise entschieden hat, oder nicht.
Ab cirka Anfang Juni, je nach Wetterlage im kalten Waldviertel, dürfen die Ponies, nach einer 2 wöchigen Anweidezeit, Tag und Nacht auf ihren Weiden verbringen. In verschiedenen Gruppen leben die Tiere bis in den Herbst zusammen. Die zu bedeckenden Stuten mit ihrem jeweiligen Hengst, Die Mutterstuten zusammen mit ihren Fohlen und die Jungtiere nach Geschlechtern getrennt, auf eigenen Weiden. Jedes Jahr haben wir auch eine reine Hengstweide, für die "Minipony-Männer" die ein Jahr nicht für die Zucht eingesetzt werden.
Die Wiesen haben Unterstände und Bäume, damit die Ponies ausreichend Schatten haben und sich zurückziehen können. Diese Jahreszeit lieben wir besonders denn die Stallarbeit fällt fast bis zur Gänze weg. Nun haben wir Zeit unsere Fohlen zu bestaunen und sie in ihrer Entwicklung zu beobachten.
Zugegebenermaßen, nicht meine Lieblingszeit.
Die Miniponys im Schnee sehen zwar entzückend aus und gefallen tut ihnen die kalte Jahreszeit auch, aber ich persönlich, sehne im Winter bereits den Frühling herbei.
Wenn die Wetterlagen es erlauben, also der Boden fest oder trocken ist, haben die Ponies im Winter natürlich auch täglichen Koppelgang. Dann genießen sie die Rennen über die schneebedeckten Wiesen und baden ihr plüschiges Fell im kühlen Schnee. Allerdings nach wenigen Stunden, wollen auch sie wieder zurück in den kuscheligen Laufstall, dann warten sie am Koppeltor und wiehern bis ich sie endlich wieder zurückhole.
Komische Ponies, denke ich mir dann, sagt man doch es seien Robustpferde...oder wird das Wort "Robust" oft ganz falsch interpretiert?
Wie auch immer, meine Ponys lieben es betütelt zu werden und von Allem etwas zu haben, Stall und Weide, drinnen und draußen...und ich mache das was uns gefällt und meine Tiere danken es mir mit bester Gesundheit.